Das einfachste und am schnellsten eingerichtete Backup, ist die Sicherung auf eine externe Festplatte. Zur Konfiguration bieten die Synology Geräte zwei Applikationen an Hyper Backup und USB Copy. Persönlich gefällt mir die Anwendung Hyper Backup besser, da diese übersichtlicher ist und ich nicht je Backupauftrag zwischen Anwendungen wechseln muss. Im folgenden Beitrag erkläre ich euch Schritt für Schritt die Konfiguration eines USB-Backups per Hyper Backup, sowie die Vorbereitungen, welche ihr treffen müsst.
Vorbereitung
Bevor wir mit der Konfiguration beginnen können, muss die USB-Festplatte mit eurer Diskstation verbunden werden. Abhängig von der Version des Geräts befinden sich die Anschlüsse auf der Rück- oder Vorderseite des NAS. Hierbei ist es egal an welchen USB-Port ihr die Festplatte anschließt.
Nachdem die Festplatte vom Gerät erkannt wurde, kann es vorkommen, dass die Festplatte formatiert werden muss. Aktuell unterstützen die Synology Geräte folgende Formate: ext4, Btrfs, FAT, exFAT & NTFS. Wird die Festplatte nicht erkannt, müsst ihr überprüfen, ob die Festplatte mit dem System verbunden ist. Dazu einfach über das Synology Menü auf Systemeinstellungen und anschließend auf Externe Geräte wechseln.
Unabhängig, ob die Festplatte erkannt wird, empfehle ich euch bei der ersten Verwendung diese über das Synology NAS zu formatieren. Dazu einfach auf den Button Formatieren klicken. Im nun erschienen Fenster könnt ihr die Formatierungseinstellungen vornehmen. Insofern ihr mehrere Partitionen auf dem USB-Gerät habt, besteht die Möglichkeit einzelne Partitionen zu formatieren. In meinem Beispiel möchte ich die gesamte Festplatte formatieren. Unter dem Abschnitt Dateisystem-Typ könnt ihr zwischen EXT4 und FAT32 wählen. Arbeitet ihr ausschließlich mit Linux bietet sich EXT4 an. Andernfalls wählt ihr FAT32 aus, da dieses Format von Windows als auch Mac gelesen werden kann. Mit dem Bestätigen über den OK Button erscheint eine Warnung, dass alle Daten der Festplatte bzw. der Partition gelöscht werden. Sobald ihr diese Meldung mit „Ja“ bestätigt, beginnt die Formatierung. Abhängig von der Festplattengröße benötigt die Formatierung etwas Zeit.
Hinweis: Befindet sich die Festplatte in der Formatierung oder Initialisierung, kann diese nicht als Ziel im Hyper Backup verwendet werden.
Konfiguration
Die Konfiguration wurde mit der Diskstation Version DM 7.X vorgenommen, ist aber auch für ältere Versionen kompatible.
Nachdem ihr über das Synology Menü die Anwendung Hyper Backup gestartet habt, erscheint am oberen linken Rand das Anwendungsmenü. Über einen Klick auf das Plussymbol könnt ihr zwischen Datensicherungsaufgabe und LUN-Sicherungsaufgabe wählen. Nun wählt ihr die Datensicherungsaufgabe aus und der Datensicherungs-Assistent öffnet sich. In den folgenden drei Kategorien: Synology, Dateiserver und Cloud-Dienst ist die Kategorie Synology für das Backup wichtig.
Identisch zu meinem Beitrag Hyper Backup – rsync, gibt es zwei Varianten. Lokaler Ordner und USB oderLokaler Ordner und USB (Einzelversion). Die Unterscheidung liegt darin, dass bei der Einzelversion bei jedem Backuplauf die alte Version durch die neue überschreiben wird. Wohingegen beiLokaler Ordner und USB mehrere Versionen auf dem Zielsystem angelegt werden können und erst anhand der Aufbewahrungsfristen / Rotationen überschrieben werden.
Dadurch, dass ich mehrere Versionen meiner Sicherung erhalten möchte, wird die folgende Konfiguration mit der OptionLokaler Ordner und USB vorgenommen.
Als nächstes wählt ihr das Ziel der Sicherung aus. Dazu mithilfe des Dropdownfeldes bei Freigegebener Ordner die Externe Festplatte mit dem Namen „usbshare1“ auswählen. Das Verzeichnis beschreibt den Namen der Backupdatei, welche auf der Festplatte erzeugt wird. Ich benenne meine Verzeichnisse immer nachdem Quellverzeichnis.
Jetzt folgt die Auswahl der zu sichernden Daten. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass ihr ganze Laufwerke oder einzelne Ordner eines Laufwerks sichern könnt. Insofern ihr nur einen bestimmten Dateityp sichern oder von der Sicherung ausschließen möchtet, kann dies unter Dateifilter festgelegt werden. Beispielsweise würdet ihr mit folgender Eingabe unter Ausgeschlossene Dateien: *.mp3. Alle MP3 Files aus der Sicherung ausnehmen. Angenommen das Laufwerk verfügt über eine Verschlüsselung, keine Panik, Hyper Backup kann sowohl verschlüsselte als auch entsperrte Laufwerke sichern. Nachfolgend besteht die Möglichkeit installierte Anwendungen eures NAS Systems zu sichern. Beispielsweise die Konfiguration von Hyper Backup, weitere Details können dem Beitrag zum Thema rsync entnommen werden.
Hinweis: Der Name des Laufwerkpfads darf maximal 4.080 Zeichen lang sein.
Sicherungseinstellungen & Zeitpläne
Dadurch, dass die Sicherungseinstellungen, Zeitpläne & Rotationseinstellungen Identisch zu den Einstellungen eines Hyper Backups bei rsync sind, habe ich die Beschreibung aus meinem Beitrag Hyper Backup – rsync Backup kopiert. Das Trennen des externen Geräteziels habe ich ergänzt.
Im nächsten Schritt der Konfiguration werden die Sicherungseinstellungen festgelegt. Angefangen beim Aufgabennamen, der künftig im Hyper Backup angezeigt und der Zuordnung der Sicherungsaufgabe dient. Im Folgenden werde ich einzeln auf die unterschiedlichen Checkboxen ein gehen:
Aufgabenbenachrichtigungen aktivieren
Sobald eine Datensicherungsaufgabe abgeschlossen, gestartet oder fehlerhaft ist, könnt ihr darüber benachrichtig werden. Damit ihr die Benachrichtigen erhaltet, muss unter Systemeinstellung -> Benachrichtigungseinstellungen die Konfiguration durchgeführt werden.
Detailliertes Dateiänderungsprotokoll aktivieren
Unter dem Detaillierten Dateiänderungsprotokoll ist eine ausführliche Protokollierung (Versionshistorie), aller Änderungen in den gesicherten Dateien, zu verstehen.
Wichtig: Sie Option benötigt mehr Speicherplatz im Zielsystem.
Externes Geräteziel entfernen
Mit Abschluss der Sicherungsaufgabe wird die externe Festplatte sauber von der Diskstation ausgeworfen, wodurch das externe Gerät Hardwareseitig von der Diskstation getrennt werden kann.
Gesicherte Daten komprimieren
Diese Option würde ich jedem empfehlen, da die übertragenden Daten weniger Speicherplatz auf dem Zielsystem belegen.
Sicherungszeitplan
Der Zeitplan bestimmt in welchem Rhythmus eine Sicherung durchgeführt wird. Insgesamt gibt es zwei Möglichkeiten der Konfiguration, Auswahl vordefinierter Tage: Täglich, Wochenende & Wochentage. Alternativ dazu könnt ihr per Checkbox den entsprechende Wochentag auswählen. Ergänzend zu den Tagen, muss eine Startuhrzeit festgelegt werden.
Insofern euch eine Tägliche Sicherung nicht ausreicht, ist eine bis zu jeder Stunde durchgeführte Sicherung möglich. Dazu einfach die Konfiguration im Nachgang editieren.
Integritätsprüfung
Unter der Integritätsprüfung versteht man eine Überprüfung der Daten im Zielsystem. Es wird systemseitig überprüft, ob anhand der gespeicherten Daten eine Wiederherstellung auf dem NAS System möglich ist. An dieser Stelle könnt ihr festlegen an welchem Wochentag und zu welcher Uhrzeit die Prüfung durchgeführt werden soll. Abschließend müsst ihr festlegen, wie lange die Daten überprüft werden sollen.
Client-seitige Verschlüsselung
Ab dem Zeitpunkt, wo ihr eure Daten auf ein weiteres System übertragt lege ich euch eine Verschlüsselung ans herzen. Damit stellt ihr sicher, dass unbefugte Dritte nicht einfach an eure Daten kommen und diese auslesen können. Die Daten werden dabei mithilfe eines Passwortes verschlüsselt. Wenn ihr euch für die Verschlüsselung entscheidet, erhaltet ihr im nächsten Schritt ein Zertifikat, dass im Notfall ebenfalls eure Daten entschlüsseln kann. Nach Abschluss der Konfiguration ist das Passwort nicht mehr veränderbar.
Rotationen
Im letzten Schritt wird die Anzahl der gespeicherten Sicherungen verwaltet, auch Rotationseinstellungen genannt. Folgenden Optionen könnt ihr verwenden:
- Von den frühesten Versionen
Ist die maximale Anzahl an Backups erreicht, wird die älteste Version überschrieben. - Smart Recycle
Beschreibt eine Intelligente Backupverwaltung. Siehe Abbildung - Benutzerdefiniert
Die maximale Anzahl der aufbewahrten Backups beschreibt ab welchem Backup die Löschung bzw. das Ersetzen einer älteren Version durchgeführt wird. Hierbei kann ein Wert von 1 bis 65535 eingegeben werden. Abschließend zeigt die Grafik am unteren Ende des Fensters den Zeitraum, bis wohin auf ältere Versionen zugegriffen werden kann. Beispielsweise ist bei zehn Backups, insofern pro Woche ein Backup erstellt wird, der Wiederherstellungszeitraum bei maximal zehn Wochen.
Mit dem Klick auf „Fertig“ ist die Konfiguration abgeschlossen und ihr werdet gefragt, ob direkt eine Datensicherung durchgeführt werden soll.
Daraufhin erscheint eure Backupaufgabe auf der linken Seite im Hyper Backup. Abschließend noch der Hinweis, solltet ihr künftig eine Anpassung am Backupjob vornehmen wollen ist dies jederzeit möglich.
Video
Alle Konfigurationsschritte könnt ihr euch auch als Video auf meinem Kanal ansehen.
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