Nachdem ich euch die letzten Wochen vermehrt mit dem Thema Backup belästig habe, gibt es heute „5 Gründe warum Backups so wichtig sind!“
Wir sind es gewohnt morgens einfach den Rechner, Laptop oder das Handy einzuschalten und es funktioniert und wir können wie gewohnt mit unseren Daten arbeiten. Stellt euch einmal vor ihr steht morgen früh auf und alle Daten auf eurem Laptop sind Weg? Wie würdet ihr reagieren? Was würdet ihr machen? Kein schönes Gefühl, oder?
Warum Backups aus meiner Sicht so wichtig sind, möchte ich euch an den folgenden fünf Gründen deutlich machen.
1. Erinnerungen unwiderruflich verlieren
Wir alle haben Momente, an welche wir uns gerne zurückerinnern, egal ob allein oder mit anderen Menschen. Abhängig von der Lebenssituation können dies Geburtstage, Festivals, Hochzeiten oder Taufen sein. Ich denke ihr wisst was ich meine. Egal in welcher Zeit diese Momente waren, irgendjemand hat immer einen spontanen Schnappschuss oder eine Videoaufnahme gemacht. Gerade durch die Entwicklung des Smartphones werden immer mehr Aufnahmen gemacht, da diese nicht entwickelt werden müssen und direkt betrachtet werden können.
Jetzt haben wir schon die Möglichkeit jeden Moment spontan festzuhalten, doch wo bleiben bei den meisten Menschen diese Bilder gespeichert? Genau auf dem Smartphone. Sicherlich nutzen viele die mit dem Smartphone verknüpfte Cloud und speichert diese Aufnahmen auch außerhalb des Gerätes, doch dieser Speicherplatz ist begrenzt und bevor man sich versieht, ist der kostenlose Cloud-Speicher komplett belegt. Jetzt einmal Hand aufs Herz, wer von euch zahlt monatlich dafür immer genügend Cloudspeicher zu haben? Also ich nicht.
Und dann passiert es, das Handy fällt ins Wasser, wird gestohlen oder ihr habt es einfach verloren. Losgelöst welcher Auslöser schlussendlich für den Verlust verantwortlich ist, ein Teil der Erinnerungen sind unwiderruflich verloren. Persönlich halte ich in diesem Moment nichts davon, was einige Personen anschließend machen, Sie versuchen zwanghaft diese Momente nachzustellen. Doch sind wir mal ehrlich, diese Aufnahmen haben keine Bedeutung. Sicherlich könnt ihr versuchen mit speziellen Tools und Programmen versuchen die verlorenen Dateien wiederherzustellen. Der damit verbundene Zeitaufwand und die nicht vorhandene Garantie, dass die Wiederherstellung funktioniert, können durch ein einfaches Backup umgangen werden.
Sicherlich sind nicht alle Momente gleichwertig bei dem ein oder anderen Fotos ist man froh, wenn es verschwindet. Dennoch bin ich der Meinung, dass ihr für euch abwägen müsst, welche Momente separat gesichert werden müssen.
2. Umwelteinflüsse / Höhere Gewalt
Was im ersten Moment äußerst ungewöhnlich klingen mag kommt leider häufiger vor als einem lieb ist. Betrachten wir die Hochwasserkatastrophe des letzten Jahres, daran wird deutlich wie schnell man alles verlieren kann. Natürlich sind eure Daten in diesem Moment eines der kleineren Probleme, obwohl diese zum Allgemeinzustand zutragen. Wenn ihr jetzt sagt, kein Problem ich lebe auf einem Berg, dann ist Hochwasser wirklich unwahrscheinlich. Wie wäre es in diesem Fall mit Erdrutschen, Hausbrand oder einem einfachen Blitzeinschlag? Das Ganze wünscht sich wirklich niemand, leider kann es aber vorkommen. Beispielsweise bringt ein Blitzeinschlag, egal welche Sicherheitsvorkehrungen man trifft, immer ein Restrisiko mit sich und eure ganze Elektroverkabelung inkl. Geräte werden unwiderruflich zerstört.
3. Cyber Angriffe / Ransomware
Einem Zeitungsbericht in Der Zeit von Juli 2021 wird berichtet, dass die Hackerangriffe so hoch wie nie zuvor sind. Natürlich ist das Hauptziel der Hacker an Unternehmensdaten oder Daten aus öffentlichen Einrichtungen zu kommen. Doch warum sollten die Hacker sich nur auf diese Ziele fokussieren? Ist es nicht viel einfacher bei Privatpersonen zuzuschlagen, die nicht über dieselben Sicherheitstools verfügen?
Einer der bekannteren Angriffe aus dem Jahr 2017 sollte jedem noch präsent sein. Unter dem Namen WannaCry wurden die Rechner von Unternehmen und Privatpersonen verschlüsselt. Die Verschlüsslung wurde von den Angreifern nur durch Lösegeldzahlungen entfernt. Sicherlich wurden dabei auch Serversysteme verschlüsselt, doch hierbei haben Backups einen Teil zur Schadensbegrenzung beigetragen. Seither haben sich die Firmen, welche Software zum Schutz von Computern herstellen auch weiterentwickelt, doch eins ist sicher, die Angreifer tun dies auch und es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine neue Welle von Verschlüsselungssoftware für Erpresserische Zwecke verwendet wird.
4. Wir sind alle nur Menschen
Die in meinen Augen größte Gefahr für Daten im allgemeinen sind wir selbst. Jeder von uns kennt es, man hat gute und schlechte Tage und schups die falsche Datei gelöscht. Ein weiteres Szenario speichern vergessen oder der plötzliche Stromausfall. Abhängig wie lange man an der Datei gearbeitet hat, kann die Arbeit in wenigen Minuten wiederaufgeholt werden, handelt es sich Beispielsweise um eine Abschlussarbeit im Studium reden wir ggf. von Monaten die Aufgearbeitet werden müssen. Natürlich nimmt diese Gefahr durch die Verwendung von Cloud basierten Tools stetig ab, da diese Systeme von Haus aus automatisch speichern oder Backups erstellen.
Ein sicherlich außergewöhnliches Beispiel aus meinem beruflichen Werdegang ist ein fehlgeschlagenes Serverupdate, wodurch der gesamte Server unbrauchbar wurde. Glücklicherweise war der Server mittels Backupsoftware gesichert, doch niemand hatte das Backup überprüft und besagter Server wurde über Wochen hinweg nicht gesichert. Mehr muss ich denke ich mir nicht sagen!
5. Plötzlicher defekt der Hardware
Zum Schluss noch ein Klassiker, der plötzliche Hardwaredefekt und euer Gerät funktioniert nicht mehr. Die jenigen unter euch die dies es noch nicht erlebt haben, Glückwunsch dieses Abenteuer steht euch sicherlich noch bevor. Als gelernter ITler erkennt man auf den ersten Blick in den Gesichtern der betroffenen, ob der Mitarbeiter im Unternehmen die jahrelange Predigt der ITler ernstgenommen hat oder nicht. Für alle die diese Predigt nicht kennen: Speichert eure Dokumente auf den Servern und nicht lokal auf eurem Rechner.
Im Unternehmensumfeld ist es sicherlich etwas anderes als im privaten, dennoch können die Auswirkungen ähnlich ausfallen. Identisch wie bei Punkt vier können Informationen von mehreren Jahren verloren gegangen sein, da der Normalverbraucher seinen Rechner oder Laptop verwendet bist dieser ihm zu langsam oder den Geist aufgibt. Im Durchschnitt sind die verbauten Datenträger für eine Nutzungsdauer von ca. 5 bis 10 Jahren ausgelegt. Dementsprechend steigt die Gefahr von Datenverlusten von Jahr zu Jahr an.
Fazit
Die in diesem Beitrag genannten Gründe sind nur fünf von vielen weiteren Szenarien, wodurch ihr von einem plötzlichen Datenverlust betroffen sein könnt. Ich möchte euch mit diesem Beitrag keine Panik machen und ein Backup ist für niemanden verpflichtend. Jedoch kann ohne Backup eine Menge an Arbeit, ein finanzieller oder viel schlimmer emotionale Verlust bevorstehen. Eine Sache solltet ihr euch immer vor Augen führen, auch wenn ihr alles Nachstellen könntet, eine Geburt oder eine Hochzeit kann man sicherlich nicht nachstellen, denn wer weiß ob alle Beteiligten noch unter uns weilen. Eine gesunde Abwägung, welche Daten von Wert für euch sind ist bei den heutigen Datenmengen sicherlich sinnvoll, sowie eine Kosten-Nutzen-Analyse!