Gerade als Neuling im Thema Smart Home wird man mit vielen Fragen konfrontiert und sobald eine beantwortet ist, sind drei neue aufgekommen. Identisch sah es auch bei mir aus, als wir uns entschieden hatten, beim Umbau auf Homematic IP zu setzen. Neben den Fragen, welche Komponenten wir verbauen sollen, stand über allem eine alles entscheidende Frage: Homematic IP Access Point inkl. Cloud oder CCU?

Die Frage nach der richtigen Zentrale hat mich einige Tage und Nächte der Recherche gekostet. Aus diesem Grund dreht sich in diesem Beitrag alles um das Thema, welche Lösung die richtige für eure Anwendungsfälle ist. Dabei gehen wir ausführlich auf die Unterschiede beider Lösungen ein und beleuchten deren Vor- und Nachteile. Am Ende gibt es einen einfachen Entscheidungsleitfaden, welcher euch schnell zur passenden Lösung leitet.

Homematic IP Access Point

Der Homematic IP Access Point ist, wie der Name schon sagt, ein Zugangspunkt zur Homematic IP Cloud. Folglich wird für den Betrieb eine Internetverbindung benötigt, da ansonsten keine Verbindung zur Cloud hergestellt werden kann. Ein Ausfall der Internetverbindung stellt kein Problem dar und eure Smart Home Funktionen laufen dank Direktverknüpfungen trotzdem zuverlässig weiter. 

Da die meisten beim Thema Cloud direkt das Thema Datenschutz im Kopf haben, ein paar Informationen zur Cloud: 

  • Serverstandort: Deutschland
  • Anonyme Speicherung der Nutzerdaten
  • Verschlüsselte Kommunikation
  • VDE Zertifiziert

Quelle: https://homematic-ip.com/de/faqs

Bezogen auf die Installation benötigt der Access Point ein Netzwerkkabel und eine Steckdose. Danach beginnt der Access Point direkt an blau zu leuchten, wodurch dieser signalisiert, dass er bereit zur Konfiguration ist. An dieser Stelle empfehle ich euch eine kurze Pause einzulegen, da der Access Point jetzt ein paar Firmware-Updates installiert. Die Konfiguration läuft ausschließlich über die Homematic IP App, welche sowohl für Android und iOS in den entsprechenden Stores zur Verfügung steht. Während der Einrichtung leitet der Einrichtungsassistent Schritt für Schritt durch die Konfiguration. Im Allgemeinen führt der Assistent auch künftig gut durch die App, beispielsweise beim Anlernen neuer Geräte.  

Kommen wir zu den harten Fakten des Homematic IP Access Point. Insgesamt können bis zu 120 Geräte über einen Access Point verwaltet werden. Üblicherweise sollte dies für die meisten Wohnungen oder mittleren Smart Home Konfigurationen ausreichen. Wenn ihr noch Homematic Geräte, Vorgänger System,  im Einsatz habt, muss ich euch leider enttäuschen, diese können nicht mit dem Access Point verwendet werden. Besser sieht es jedoch mit den Wired Geräten aus, diese können in Kombination mit einem HmIPW-DRAP verwendet werden, womit der Mischbetrieb sichergestellt ist.

Dadurch, dass die Daten ausschließlich in der Cloud gespeichert werden, bietet dies den Vorteil, dass eine Verbindung zu den bekannten Sprachassistenten ohne Drittanbieter realisiert werden kann. Auch das steuern und Verwalten kann einfach über die Benutzerverwaltung mit mehreren Personen geteilt werden, womit die ganze Familie ein Teil des Smart Homes wird 🙂. Keine Panik über die Rechteverwaltung kann eingeschränkt werden, dass nicht jeder die Konfiguration verändert.

Im Allgemeinen sind viele Funktionalitäten und Konfigurationen bereits in der App vorbereitet. Im weiteren Verlauf werde ich euch diese Anhand des Türschlossantriebs näher zeigen.

Aus meinem Blickwinkel ist der Homematic IP Access Point Einsteigers-Liebling. Die einfache Konfiguration des Access Points setzt wenig technisches Verständnis voraus. Ebenso ist die mitgelieferte App für viele das Entscheidungskriterium, da damit das Smart Home kinderleicht auch außerhalb des heimischen Netzwerks gesteuert werden kann. Hinzu kommt, dass für die Verbindung zu den bekannten Sprachassistenten keine Partnerlösung herangezogen werden muss.

ProKontra
Einfache EinrichtungInternetverbindung erforderlich
Einfache Bedienbarkeitmax. 120 Geräte
Einfache und kostenlose Steuerung von Unterwegs via AppHomematic Geräte nicht kompatible
Keine laufenden KostenKeine Steuerung mittels Webbrowser
Günstiger EinstiegspreisEingeschränkte abbildung komplexer Automationen
Automatische Optimierung und Updates der Software
Quelle: https://homematic-ip.com/sites/default/files/downloads/vergleich-access-points-zentrale_1.pdf
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  • Sicherer Serverstandort in Deutschland und keine Regitrierung oder Anlegen eines Nutzerkontos notwendig
  • Kostenlose App und Cloud-Nutzung ohne Folgekosten
  • Besonders einfache Einrichtung und Handhabung mit intuitiver Benutzerführung

Letzte Aktualisierung am 5.09.2024 / Affiliate Links (*) / Eine Veränderung des ausgewiesenen Preises ist nach der letzten Aktualisierung möglich / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Homematic IP CCU3

Die CCU3 ist des Bastlers bester Freund! So oder in ähnlicher Ausdrucksweise höre ich immer wieder Aussagen über die CCU und offen gesagt es trifft zu. Mit der CCU kann jeder Techniker seinen Smart Home Traum verwirklichen. 

Zu Beginn muss die CCU zuerst identisch zum Access Point mit Strom und eurem Netzwerk verbunden werden. Nachdem diese gestartet ist, könnt ihr euch direkt über die IP-Adresse auf die Weboberfläche der CCU einwählen. Standardmäßig ist kein Kennwort gesetzt, darum muss ein neues Kennwort gesetzt werden. Anschließend kann die Grundkonfiguration in der Express- oder Benutzerdefinierten Konfiguration vorgenommen werden. Nachdem ihr dem einzigen Assistenten in der CCU gefolgt seid, empfehle ich zuerst die neueste Firmware zu installieren, da aufgrund des Zeitraums zwischen Produktion und Auslieferung einiges passiert sein kann. Im Anschluss könnt ihr direkt mit dem Anlernen von Geräten beginnen.

Spätestens nach dem ersten Anmelden an der CCU merkt man schnell, dass die grafische Oberfläche eher aus den Anfängen der 2000er Jahre stammt. Also klarer Pluspunkt für den Access Point. 

Bezüglich der Kompatibilität zu den alten Homematic Geräten punktet die CCU auf ganzer Linie, da diese unterstützt werden. Die unterstützung von Wired Geräten ist mit Hilfe des, HmIPW-DRAP möglich. Ebenso können 250 Geräte mit einer CCU verwaltet werden, was mehr als das doppelte zum Access Point ist. Dennoch muss man sich einmal bewusst machen, was 250 Geräte bedeuten. Wir kommen aktuell auf 70+ Geräte, wobei wir noch nicht voll ausgebaut sind. Ebenso wird es den ein oder anderen freuen, dass alle Daten ausschließlich lokal auf der CCU gespeichert werden und keine Verbindung zur Cloud besteht. Aufgrund dieser Tatsache kann die CCU auch komplett und dauerhaft ohne Internetverbindung betrieben werden.

Trotz der Bezeichnung Technikers Liebling bringt die CCU auch den ein oder anderen negativen Punkt mit sich. Viele Dinge, wie die Verbindung zu den bekannten Sprachassistenten, die Steuerung außerhalb des Heimnetzwerks oder die Bereitstellung einer App sind nur über Drittanbieter möglich. Dabei sind die Drittanbieter Lösungen nur in den ersten 12 Monaten kostenlos und verursachen anschließend fortlaufende Kosten. Natürlich kann mit dem entsprechenden Fachwissen der ein oder andere Punkt auf alternativen Wegen umgesetzt werden. 

Es muss jedem vor dem Erwerb bewusst sein, dass dies keine Anfängerlösung wie der Access Point ist. Aus diesem Grund ist die Abbildung von komplexen Automatisierungen und eigenen Skripten nur mit der CCU möglich.

ProKontra
Lokale DatenspeicherungSteuerung per App über Drittanbieter
Perfekt zum Abbilden komplexer Automationen geeignethoher Einstiegspreis
max. 250 GeräteSetzt technisches Verständnis voraus
Auch ohne Internetverbindung funktionalGgf. fortlaufende Kosten
Kompatible mit Homematic Geräten
Steuerung via Webbrowser
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  • Höchste Sicherheit durch AES-128 Verschlüsselung und Einsatz des Homematic IP und Homematic Funk-Protokolls
  • Unterstützung von Homematic IP und Homematic Funk-Komponenten sowie Wired Geräten

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Unterschiede

Kommen wir zu den offensichtlichsten Unterschieden, die im täglichen Gebrauch eures Smart Homes am häufigsten auffallen. Wir beginnen mit dem Anlernen von Geräten, anschließend folgt die tägliche Steuerung mit der App und abschließend die Erstellung von Programmen.

Geräte anlernen

Das Anlernen von neuen Geräten unterscheidet sich deutlich zwischen der CCU und dem Access Point. Losgelöst von den grafischen Darstellungen, welche auf eine kleine Zeitreise einladen, wird bei der CCU über die Weboberfläche gearbeitet und im Access Point mit der App. Der größte Unterschied liegt klar im geführten Anlernen mithilfe des Assistenten.

CCU

Bei der CCU beginnt das Anlernen auf der Weboberfläche. Nach dem Einloggen an der CCU befindet sich in der oberen rechten Ecke ein kleiner unauffälliger Button mit der Beschriftung “Geräte anlernen”. Mit dem Anklicken öffnet sich ein Pop-Up Fenster zum Anlernen von Geräten. Dabei ist das Fenster unterteilt in Homematic & Homematic IP Geräte.

CCU3 Geräte anlernen

Wie zuvor bereits erwähnt, kann die CCU auch alte Homematic Geräte anlernen und entsprechend verwenden. Wenn ihr ein solches Gerät anlernen möchtet, seid ihr im oberen Bereich richtig, ansonsten im unteren Bereich für Homematic IP Geräte. In beiden Fällen wird unterschieden, ob ihr die Geräte händisch anlernen möchtet oder die CCU nach den Geräten sucht. Sollte eure CCU keine Internetverbindung haben, müsst ihr das Anlernen mithilfe der Seriennummer bei Homematic oder dem KEY und der SGTIN bei Homematic IP Geräten vollziehen. 

Persönlich bevorzuge ich immer das Anlernen der Geräte durch das Aktivieren des Anlernmodus. Dieser wird über den entsprechenden Button “HM Gerät anlernen” oder “HmIP Gerät anlernen” aktiviert. Sobald die CCU ein Gerät gefunden hat, egal welches Gerät oder welche Anlernmodus ihr verwendet, taucht dieses im Posteingang auf und kann weiter konfiguriert werden. Zum Anlernen von Geräten an der CCU habe ich bereits eine ausführliche Schritt für Schritt Anleitung im Blog veröffentlicht.

Ein wichtiger Punkt ist, dass nach dem Anlernen die gesamte Konfiguration des Geräts in Eigenregie erfolgen muss, es gibt bei der CCU keinen Assistenten, welcher euch begleitet.

Access Point

Das Anlernen von Geräten in einem Access Point erfolgt direkt über die App. Die App ist sowohl für iOS und Android in den entsprechenden Stores verfügbar. Das beim Öffnen der App angezeigte Dashboard hat in der unteren rechten Ecke den Menüpunkt “Mehr”. Über diesen Menüpunkt gelangt ihr in die Einstellungen und könnt unter dem Reiter “Allgemein” den Punkt “+ Gerät anlernen” finden. Mit dem Antippen des Punktes startet direkt der Assistent zum Anlernen von Geräten, gleichzeitig beginnt der Access Point mit der Suche nach neuen Geräten.

Sobald der Access Point ein Gerät gefunden hat, muss der Besitz durch die letzten vier Zeichen der SGTIN bestätigt werden. Daraufhin wird das Gerät zum Homematic IP Access Point hinzugefügt. Der große Vorteil bei dieser Variante ist, dass die gesamte Einrichtung vom Assistenten begleitet wird. Dabei leitet euch die App Schritt für Schritt durch die wichtigsten Konfigurationen des Geräts. Diese sind je Gerät und die damit verbundenen Funktionen einfach oder ausführlich gehalten.

In meinem Fall handelt es sich um einen Türschlossantrieb, welcher sehr gut begleitet wird. Nach dem Anlernen wird man gefragt, ob das Gerät bereits installiert ist, mit dem bestätigten folgt die Zuordnung zu einem Raum. Danach müssen Informationen wie Schließrichtung, Türgriff und Neutralposition angegeben werden. Ein wichtiger Punkt dabei ist noch die Anzahl der Umdrehungen, die der Schlüssel gedreht werden muss, bis die Tür verriegelt ist. Abschließend kann direkt ein Zeitplan definiert, sowie die Zutrittsberechtigung definiert werden. Dabei sind alle Schritte gut bebildert.

App Steuerung

Das Steuern des Smart Homes ist in beiden Fällen per App möglich, jedoch muss man hier klar abgrenzen, dass die Access Point Variante binnen weniger Minuten Einsatzbereit ist. Wohingegen bei der CCU auf Drittanbieter zurückgegriffen werden muss, beispielsweise mediola. Hinzu kommt, dass die gesamte App individuell händisch zusammengebaut werden muss. 

Ein für viele besonders wichtiger Punkt ist, dass beim Access Point alles von außerhalb des Heimnetzwerks gesteuert und verwaltet werden kann. Demgegenüber kann die CCU zwar auch Remote gesteuert werden, jedoch sind dafür entweder Drittanbieter-Dienste nötig oder das nötige technische Verständnis für einen VPN Tunnel ins Heimnetz.

CCU

Standardmäßig ist beim Kauf einer CCU die Software AIO CREATOR NEO mit beinhaltet, mit deren Hilfe ihr eure eigene App gestalten könnt. Zur Gestaltung benötigt ihr neben dem bereits auf der CCU vorinstallierten NEO Server auch die Baukasten-Software, welche sowohl für Windows und macOS verfügbar ist. 

Die Software ist ein Baukasten zur individuellen Gestaltung und Umsetzung einer Smartphone App. An dieser Stelle muss ich den Begriff Smartphone etwas relativieren, da ihr ebenfalls eine Tablet App erstellen könnt. Beim Erstellen einer App könnt ihr aus etlichen bekannten Gerätetypen, beispielsweise dem iPhone 15 wählen und darauf eure App gestalten. Durch die vorherige Auswahl des Gerätetyps sind die Abmessungen der App perfekt auf das Endgerät angepasst. Alternativ könnt ihr auch eigene Abmessungen eingeben und mit dem Design starten. 

Da eine tiefergehende Beschreibung der Möglichkeiten den Umfang des Beitrags bei weitem überschreiten würde, verzichte ich an dieser Stelle darauf. Im folgenden findet ihr einen Screenshot aus dem Baukasten.

Mediola Neo Creator
Lizenzierung

Die beim Kauf mitgelieferte Software wird mit einer Laufzeit von 12 Monaten (NEO Plugin Automation Manager ) geliefert. Zuerst einmal keine Panik, die von euch gebaute App wird auch nach Ablauf der Lizenz weiter funktionieren. Jedoch können keine neuen Geräte über die App gesteuert werden, da ihr diese nicht in die Software laden könnt. Dementsprechend ist der NEO Automation Manager sozusagen ein Pflichtprogramm. Rein aus dem Sicherheitsaspekt ist eine Verlängerung Pflicht.

Fernzugriff

Das Thema Fernzugriff ist zur heutigen Zeit eigentlich unstrittig, muss hier aber näher betrachtet werden. Dies ist zwar mit der CCU genauso möglich wie mit dem Access Point, jedoch entstehen hierbei je nach realisierter Variante weitere Kosten. Standardmäßig ist der Fernzugriff mit Hilfe von CloudMatic möglich. Identisch zum NEO Plugin Automation Manager beträgt die Laufzeit auch 12 Monate. Gleichzeitig ermöglicht euch CloudMatic auch die Anbindung zu den bekannten Sprachassistenten Google und Alexa. Natürlich kann der Fernzugriff auch in Eigenregie realisiert werden, dazu sind tiefergehende IT-Fähigkeiten nötig. 

Alternativen

Ich glaube, am Anfang beginnt jeder erst einmal mit der mitgelieferten Software, doch schnell sind die vorhandenen Designs nicht mehr ausreichend bzw. bei der Lizenzverlängerung ist das Thema erledigt. Dadurch, dass die CCU auch in IoT Plattformen wie ioBroker oder Home Assistant eingebunden werden kann, bieten diese Plattformen eine Vielfalt an alternativen Steuermöglichkeiten. Bei Home Assistant kommt eine App standardmäßig daher, wohingegen beim ioBroker die App selbst mithilfe von vis gebaut werden muss. Gerade die offene Gestaltung der CCU ermöglicht hier einige alternative Lösungen.

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Mehr Informationen

Access Point

Die App ist beim Homematic IP Access Point direkt verfügbar und bedarf für die erste Verwendung keiner Anpassungen. Aufgrund der Tatsache, dass die Inbetriebnahme ebenfall durch die Homematic IP App durchgeführt wurde, ist die Menüführung schnell vertraut.

Im oberen Bereich der App befinden sich die vier wichtigsten Informationen bzw. Funktionen im Smart Home. Von links nach rechts gesehen ist das erste Symbol für das Thema Heizprofile vorgesehen, darüber kann zwischen den drei Betriebsmodi, Eco, Automatik und Urlaub gewechselt werden. Das Haus Symbol direkt daneben ist für das Thema Alarmanlage bzw. den Wechsel des Alarm-Modus vorgesehen. Das Sonnen- oder Wolkensymbol, je nach Wetterlageändert sich das Symbol, beinhaltet alle Wetterinformationen zu eurem Standort. Insofern ihr Außensensoren besitzt werden die Werte darunter angezeigt. Das letzte Symbol zeigt euch den Fenster- & Türstatus an. Darüber kann auf einen Blick beim verlassen des Hauses geprüft werden, ob ich alle Fenster oder Türen geschlossen habe. 

Ihr merkt, die wichtigsten Informationen im Smart Home sind schnell und direkt zu finden. Ein weiterer Vorteil der App ist, dass jedes neue Geräte beim Anlernen einem der Gewerke zugeordnet werden kann. Durch den Assistenten, der euch dazu auffordert, gehört vergessen der Vergangenheit an.

Räume

Eure Geräte können direkt einem Raum zugeordnet werden. Der Vorteil dabei liegt auf der Hand, da ihr alle Geräte je Raum auf dem Dashboard als Kachel- oder Listenansicht ansehen könnt. Bei mir befinden sich aktuell zwei Geräte im Flur EG, der Türschlossantrieb und ein Kontaktsensor. Wie auf der Abbildung gut zu erkennen ist, kann in der Kachelansicht direkt das Schloss verriegelt, entriegelt oder geöffnet werden. Ebenso ist der Fenster- und Türsensor zu sehen. Insofern die Tür geöffnet ist, erscheint ein kleines Symbol am oberen rechten Rand des Raumes. Solltet ihr einen Schaltaktor besitzen, könnte dieser auch direkt darüber geschaltet werden. 

In der Listenansicht hingegen kann der Status der Geräte abgelesen werden. Im Flur ist zu erkennen, dass die Tür nicht verschlossen ist. Im Keller ist der Schaltaktor eingeschaltet. Zum Steuern hingegen muss auf die einzelnen Räume getippt werden. 

Losgelöst, ob Kachel- oder Listenansicht, sind die Geräte in der Raumansicht nach Gewerken aufgeteilt. In unserem Beispiel vom Flur, mit Raumklima, Sicherheit und Zutritt. Warum Raumklima fragt ihr euch? Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass der Fenster- und Türkontaktsensor auch dem Raumklima zugeordnet ist.

Allgemeiner Aufbau

Nicht ohne Grund investieren Unternehmen viel Geld in die Gestaltung und Entwicklung intuitiver Oberflächen. Vorreiter ist hier ganz klar das Design von Apple, welches losgelöst von der Altersgruppe oder dem Intellektuellen Wissensstand bedient werden kann. Ich möchte jetzt nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, okay das war flach, aber man merkt, dass sich Homematic IP bei der Gestaltung viele Gedanken gemacht hat. 

Beispielsweise erscheinen unter dem Punkt “Mehr” ausschließlich Gewerke, welche von euch verwendet werden. Damit meine ich, dass der Punkt Licht und Beschattung erst erscheint, wenn ich ein Gerät in diesem Bereich besitze. Ein anderes Beispiel ist das Thema Sicherheit, besitze ich kein Gerät auf dem Bereich Sicherheit wird der Oberpunkt und die entsprechenden Unterpunkte nicht angezeigt. 

Weiterhin finde ich die Menüführung nicht überladen und es sollte sich jeder ohne tiefgehendes technisches Verständnis damit zurechtfinden. Damit man sich noch besser zurechtfindet, können je Raum andere Icons hinterlegt oder bis zu vier Home-Favoriten festgelegt werden.

Programme & Automatisierungen

Ab dem Zeitpunkt, indem man mehrere Geräte in seinem Smart Home verwendet, ist das Thema Automatisierungen bzw. Programme nicht weit. An dieser Stelle wird häufig der Fehler begangen, dass zu schnell eine Automatisierung oder ein Programm verwendet wird. Damit ist gemeint, dass Beispielsweise das Steuern der Heizung, zwar über eine Automatisierung / ein Programm möglich ist,  dies aber viel besser mit Heizprofilen / Gruppen realisiert werden sollte. 

Warum? Sollte euere CCU oder der Access Point ausfallen, funktioniert eure Heizung weiterhin wie gewünscht. Mit einem Programm auf der CCU oder einer Automatisierung auf dem Access Point funktionieren diese nicht mehr. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass diese Profile auf den Geräten gespeichert werden und diese direkt miteinander kommunizieren. Programme oder Automatisierungen werden auf den Zentralen bzw. der Cloud gespeichert.

CCU

Wie ihr bereits richtig vermutet, kann über die CCU einiges mehr realisiert werden als über einen Access Point. Beispielsweise könnt ihr eigene Skripte in Programmen hinterlegen. Vor einiger Zeit habe ich einmal eine Frostwarnung implementiert, die mich davor warnt, wenn Frost eingesetzt hat. Diesbezüglich frage ich meinen Aussensensor ab und prüfe eine Variable, ob ich bereits eine Meldung bekommen habe. Sollte die Temperatur kleiner gleich  0 Grad sein, möchte ich eine Benachrichtigung per Telegram erhalten, damit ich die Pflanzen besser ins Haus holen sollte.

Die Benachrichtung per Telegramm wird mit Hilfe eines Skripts realisiert. Dies kann ich Beispielsweise nicht über den Access Point realisieren.

Ein weiteres Beispiel ist, dass ich die Wetterdaten an meinem Standort mithilfe eines Skripts direkt von OpenWeather abrufe, da ich zu geizig für die Wetterstation bin.

Access Point

Obwohl der Homematic IP Access Point keine Skripte verwenden kann, bietet die Automatisierungs Funktion dennoch eine Menge an Möglichkeiten. 

Um wieder auf den vorherigen Beispielaufbau zurückzukommen, möchte ich den Schalt- und Messaktor immer einschalten, wenn das Türschloss verriegelt ist. Bei uns würde das Türschloss immer gegen 23 Uhr verriegelt werden und dann möchte ich, dass das Licht eingeschaltet wird. Jedoch sollte vorher geprüft werden, ob das Licht bereits eingeschaltet ist und obendrein nur im Zeitraum zwischen 23 – 6 Uhr eingeschaltet werden. Dazu eignet sich Perfekt eine Automatisierung, welche wie folgt aussieht.

Zielgruppen

Die spannende Frage ist, welche Zielgruppe bedient welche Zentrale? Meiner Erfahrung nach macht man als Technik oder Smart Home Enthusiast häufig den Fehler, immer nur aus der eigenen Brille auf das Thema zu schauen. Ein Beispiel hierfür ist der folgende Entscheidungsbaum, welcher ausschließlich aus der Sicht eines Technikers entworfen wurde.

Der Entscheidungsbaum zielt ausschließlich auf die Ansprüche des Administrators ab. Eine ganz klassische Frage ist hierbei nach der Komplexität von Automatisierungen. Dem Endanwender ist es egal, wie alles funktioniert, dieser möchte nur sein Smart Home steuern. Aus diesem Grund habe ich einen einfacheren Fragenkatalog angefügt, der beide Welten vereint und euch die Entscheidung erleichtern soll.

FrageCCUHomematic IP Access Point
Smart Home Erfahrung vorhanden?JaNein
Technisches Verständnis vorhanden?JaNein
Internetverbindung vorhanden?NeinJa
HomeMatic Geräte vorhanden?JaNein
Dateispeicherort?LocalCloud
Einfache Steuerung per App?Nein (Muss über Drittanbieter eigenständig gebaut werden)Ja
Steuerung außerhalb des eigenen Netzwerks?Nein (Kann über Drittanbieter oder in eigenleistung realisiert werden)Ja
Individualisierung der App?JaNein
Investitionskosten?MittelNiedrig
Komplexe Automatisierungen vorhanden?JaNein

Vor der Beantwortung der Fragen würde ich euch empfehlen, die Fragen zu gewichten. Dabei kann die Gewichtung einfach ausfallen. Beispielsweise können wichtige Fragen mit zwei Punkten belegt werden und die restlichen mit einem Punkt. Abschließend müsst ihr nur noch die Punkte unter CCU oder Access Point zusammenzählen und erhaltet einen für euch zutreffenden Richtwert.

Nach mehreren Jahren Erfahrung mit dem Thema Smart Home kann ich euch nur wärmstens ans Herz legen, nicht aus dem Blickwinkel des Technikers die Entscheidung zu treffen. Natürlich möchte man als Administrator die Administration so einfach wie möglich machen, doch ein Smart Home zu bauen, welches von der Familie oder den Besuchern nicht bedient werden kann, hat keinen Mehrwert! Obendrein sinkt eure Zufriedenheit mit jedem Genörgel des Familienmitglieds, wenn etwas nicht geht oder er die Funktionsweise nicht versteht.

Fazit

Wie bei vielen Dingen im Leben gibt es kein richtig oder falsch. Vielmehr muss die Lösung auf eure eigenen bzw. die Anforderungen eurer Familie passen. Insofern ihr komplett neu in dem Thema seid und obendrein wenig technisches Verständnis besitzt, ist der Access Point die beste Wahl. Mit Hilfe des Access Point lernt ihr die ersten Schritte im Thema Smart Home und mit jeder Konfiguration etwas dazu.

Das Charmante am Access Point ist die Tatsache, dass ihr jederzeit auf die CCU oder künftig auf die neue Home Control Unit umsteigen könnt. Die Geräte, bis auf die alten Homematic Geräte, können mit jeder Zentrale verwendet werden. Dadurch müsst ihr nur wenig Geld in die Hand nehmen und nicht ganz neue Geräte kaufen. Obendrein kann der Access Point auch noch als Repeater umgewandelt werden.

Offen gesagt, würde ich nicht ursprünglich aus der IT kommen hätte ich mit dem Access Point gestartet. Das Teil ist einfach, einfach und die App in meinen Augen sehr intuitiv und für jedermann verständlich aufgebaut. Natürlich darf man die Abhängigkeit zur Hersteller Cloud und der Internetverbindung nicht außer acht lassen. Trotzdem reden wir hier nur von der Zentrale, nicht den Geräten. 

An alle Cloud-Kritiker: Die Cloud hat den Vorteil, ihr müsst euch nach erstmaligem Einrichten um fast nichts mehr kümmern, da die Wartung und Optimierung automatisch vom Hersteller durchgeführt werden.

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