Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht, vor ungefähr einem Jahr habe ich unser 600W Balkonkraftwerk in Betrieb genommen und kurz darauf die erste Kilowattstunde selbst erzeugt. Nicht ganz 365 Tage und 572,24 kWh später ist die Zeit für ein Langzeitfazit gekommen. Dementsprechend möchte ich euch in diesem Beitrag einen Überblick geben von der Anmeldung über die Beschaffung bis hin zur Inbetriebnahme der Anlage geben.

Vorbereitung & Beschaffung

Weit vor der eigentlichen Beschaffung der Anlage, habe ich mich mindestens ein Jahr mit dem Thema Solarenergie auseinandergesetzt. Angefangen bei den unterschiedlichen Modultypen, der möglichen Leistung die in meiner Region möglich ist, bis hin zu den verschiedenen Betriebsmodi. Auch wenn jetzt viele Betreiber von Balkonkraftwerken laut aufschreien, habe ich mich vorab mit meinem ansässigen Energielieferanten in Verbindung gesetzt und die Voraussetzungen einer Anlage abgeklärt. Natürlich bin ich bei meinen Recherchen auch auf die Diskussionen gestoßen, wo es heißt das man die Anlage einfach einstecken soll und dem Lieferanten nicht sagen soll. Persönlich bin ich zum Schluss gekommen, dass ich alles in Zusammenarbeit mit meinem Energielieferanten realisieren möchte, um möglichen Komplikationen oder Hindernissen frühzeitig zu begegnen.

An dieser Stelle klar die Ansage von mir, dass ich in diesem Beitrag keine Empfehlung abgeben möchte, sondern nur meine Vorgehensweise und Erfahrungen widerspiegeln.

Der lästige Papierkram

Nach den Gesprächen und Abstimmungen mit dem Energielieferanten den Mainzer Netzen begann auch schon das Thema Papierkram. Entgegengesetzt meiner Befürchtungen, wie in einigen Foren beschrieben, hatte ich keine Probleme bei der Anmeldung. Der Zuständige Mitarbeiter der Mainzer Netze ist mir eher positiv in Erinnerung geblieben, da dieser mir den Anmeldeprozess und die Unterlagen ausführlich erklärt hat und auch bei Rückfragen beratend zur Seite stand. Als ich die letzten Wochen nochmal auf der Website nachgesehen hatte, habe ich gesehen, dass die Anmeldung eines Balkonkraftwerks nun deutlich einfacher gestaltet wurde und in meinen Augen von jedermann in wenigen Minuten vollzogen werden kann.

Nachdem der Papierkram folgte, die im folgenden beschriebene Beschaffung, jedoch möchte ich in dieser Stelle auch auf die Anmeldung im Marktstammdatenregister eingehen. Ich weiß nächster Aufschrei wie ich das Ganze nur registrieren kann, ich halte es dennoch für richtig. Meine Entscheidung beruht auf dem Gesetzt vom 01. Juli 2017 zur „Verordnung über das zentrale elektronische Verzeichnis energiewirtschaftlicher Daten – Marktstammdatenregisterverordnung“ in welcher folgende Anmerkung festgeschrieben ist:

Die Pflicht zur Registrierung nach den Absätzen 1, 3 und 4 Satz 1 entfällt bei Stromerzeugungseinheiten, Stromspeichern sowie EEG- und KWK-Anlagen, wenn sie weder unmittelbar noch mittelbar an ein Stromnetz angeschlossen sind oder an ein Stromnetz angeschlossen werden sollen.

Angesichts der Tatsache, dass ich mein Balkonkraftwerk direkt mit der Hausverkabelung verbunden habe, sehe ich die Registrierung als verpflichtend an.

Eine EEG-Umlage habe ich nicht beantragt!

Beschaffung

Die nächste Hürde lag in der Beschaffung, ihr fragt euch wie kann eine Beschaffung als Hürde gesehen werden? Ganz einfach die riesige Auswahl an Herstellern und Lieferanten über welche man sich die Anlage beschaffen kann. Schlussendlich habe ich nach langen hin und her mich auf einen Lieferanten einige können, dessen Shop mir als vertrauenswürdig vorgekommen ist. Dennoch habe ich zuerst ein Balkonkraftwerk bestellt, um mich von der Qualität der Produkte und der Lieferung überzeugen zu können. Glücklicherweise waren meine Zweifel unberechtigt, da sowohl die Lieferung per Spedition als auch die Qualität für mich zufriedenstellend war. Da ich hier keine Werbung machen möchte, erwähne ich den Namen des Shops nicht.

Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme gliederte sich bei mir in mehrere Schritte. Nachdem ich die ersten Tests mit der Anlage erfolgreich durchgeführt habe, indem ich das Modul auf dem Boden zusammengesteckt hatte und entsprechend mit dem Hausnetz verbunden habe, war es an der Zeit die Anlage an die finale Position zu befestigen. Dazu habe ich mir in Eigenregie eine Wandhalterung für die Anlage angefertigt, da ich offen gesagt zu geizig war, für mir nicht zusagenden Halterungen, Geld auszugeben. Den Bau meiner ersten Halterung habe ich im Folgenden Beitrag detailliert beschrieben.

Installation

Nachdem der Halter, gemeinsam mit meinem Vater, angefertigt und an der Hauswand verschraubt war, mussten die Module daran angebracht werden. Dazu ist zu sagen, dass der Halter aus zwei Teilen bestand. Der erste Teil befand sich bereits an der Hauswand und am zweiten Teil wurden die Solarmodule verschraubt. Der Halter wurde von uns direkt auf die Vorbohrungen der Module angepasst. Nachdem alles miteinander verschraubt war, kam der heikelste Moment der Installation. Die Module musste mit dem ersten Teil an der Wand verbunden und verschraubt werden, was nur mit vereinten Kräften und drei Personen zu bewerkstelligen war. Abschließend haben wir die Wechselrichter noch an der Wandhalterung verschraubt.

Elektroinstallation

Am kommenden Tag habe ich mich mit der Elektroinstallation befasst. Beginnend mit der Verbindung der Module mit den Wechselrichtern. An den Modulen sich jeweils zwei Kabel befestig eines für plus und eines für minus. Beide Kabelenden sind mit sogenannten MC4 Abschlüssen versehen, dabei befindet sich am Pluspol ein MC4 Stecker und am Minuspol eine MC4 Buchse. Dementsprechend konnte das Modul nicht falsch mit dem Wechselrichter verbunden werden. Anschließend habe ich beide Wechselrichter miteinander verbunden. Die von mir eingesetzten Wechselrichter der Firma Envertech EVT300 bieten die Möglichkeit direkt miteinander verbunden zu werden, wodurch ich nicht zwei Hauseinführungen benötige.

Anschließend befasste ich mich mit der Hauseinführung inkl. hausinternen Verkabelung. In meinem Fall ist die Anlage direkt auf den Sicherungskasten aufgelegt. Aus Sicherheitsgründen habe ich die Anlage doppelt gesichert. Im Sicherungskasten ist die Anlage auf einem separaten Sicherrungsautomat aufgelegt und kann einzeln ausgeschaltet werden, sowie einen weiteren Trennschalter, wodurch man schnell die ganze Anlage vom Netz nehmen kann.

Nachdem alle angeschlossen und verkabelt war, muss ich nur noch auf den Austausch der Messstelle durch den Netzbetreiber warten. Bei der Installation einer Solaranlage muss ein Zweirichtungszähler verbaut werden, welcher etwaigen Strom, welcher das Balkonkraftwerk zu viel erzeugt und ins öffentliche Stromnetz eingespeist wurde zählt.

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Erzeugung

Kommen wir zum spannenden Teil, wieviel Strom hat das Balkonkraftwerk ich in einem Jahr erzeugt? Insgesamt haben meine beide Solarpanel stolze 572,24 kWh erzeugt. Umgerechnet mit dem durchschnittlichen Strompreis einer Kilowattstunde in Deutschland, ca. 0,30 Euro, komme ich auf eine Ersparnis von 171,62€.

Das klingt im ersten Moment ja eigentlich ganz gut, oder? In meinen Augen schon! Jetzt kommt das große ABER. Von den 572,24 kWh, konnte ich nicht alles selbständig verbrauchen, wodurch es zur Einspeisung in das öffentliche Netz kam. Die Einspeisung lag für 2021 bei insgesamt 73 kWh, umgerechnet 21,90€. Bei der Berechnung muss beachtet werden, dass hierbei nicht der Durchschnittspreis pro kWh von 0,30 € angesetzt werden darf, sondern laut EEG-Umlage 6 Cent. Entsprechend komme ich auf 4,38€, welche mir mein Stromanbieter zahlen müsste. An dieser Stelle muss ich eingestehen, dass ich bis zum heutigen Tage keine EEG-Umlage beantragt habe. Dementsprechend habe ich den zu viel erzeugten Strom verschenkt… Abzüglich der 73 kWh habe ich mit der Anlage eine Ersparnis von 149,77€ erwirtschaftet.

Anhand dieser Werte kann der Eigenverbrauch und die Autarkie des Stroms vom Balkonkraftwerk berechnet werden. Im Jahresdurchschnitt liegt der Eigenverbrauch bei 87,51% und meine Autarkie bei 14,15%. Der Beste Monat bezüglich Autarkie war der Monat Dezember und Januar bezüglich des Eigenverbrauchs. Dabei muss man zugeben, dass ein Eigenverbrauch von 100% im Januar und Dezember zwar super klingt, aber bei den schlechten Lichtverhältnissen kaum Strom erzeugt wurde. Der Rekord der erzeugten kWh war am 26.04.2021 mit 4 kWh.

Balkonkraftwerk Eigenverbrauch Autarkie

Amortisation

Für viele sicherlich spannend wann sich meine Anlage amortisiert. Auf Basis des vergangen Jahres würde sich das Balkonkraftwerk nach 6,78 Jahren amortisieren. Durch die Leistungsgarantie und Garantie der Wechselrichter kann davon ausgegangen werden, dass ich mindestens 8,22 Jahre Gewinn mit der Anlage machen werde. Auf Basis der Werte von 2021 wären dies bis zum Ablauf der Garantie ca. 1.231€. Insofern ich die Berechnung auf der Grundlage meiner Module, welche einer Leistungsgarantie von 30 Jahre haben anstelle komme ich auf ca. 2.716€. Hierbei ist zu beachten, dass der Austausch der Wechselrichter mit ca. 300€ angesetzt wird. Sollten sich bis dahin die Strompreise erhöhen ist mit einer kürzeren Amortisation und einem höheren Gewinnzeitraum zu rechnen.

Amortisation: 1.015,63€ / 149,77€ = 6,78 Jahre

Gewinn 15 Jahre: 149,77€ * 8,22 = 1.231€

Gewinn 30 Jahre: 119€ * 15 = 1.785€ – 300€ + 1.231€ = 2.716€

Weitere Informationen könnt ihr auf der Seite zu meiner PV-Anlage entnehmen.

Was würde ich heute anders machen?

Das ist immer eine gute Frage. Reflektierend würde ich nur das Monitoring der Anlage verändern. Aktuell monitore ich die Anlage über die EnverBridge EVB202, welche direkt vom Hersteller ist. Warum würde ich das ändern? Einfach gesagt, da ich das Monitoring nur für Wechselrichter der Firma Envertech verwenden kann. Ich bin zufrieden mit den Produkten, jedoch bin ich über das Monitoring an den Hersteller gebunden. Aus diesem Grund würde ich ein Hersteller neutrales Monitoring umsetzen. Ansonsten würde ich alles identisch zu umsetzen wie beschrieben.

Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich bis zum heutigen Tag nicht eine Sekunde bereut habe ein Balkonkraftwerk anzuschaffen. Meine anfänglichen Befürchtungen, bezüglich Hürden bei der Anmeldung und Abstimmung mit dem Energielieferanten haben sich glücklicherweise nicht bestätigt. Entsprechend habe ich mich während der ganzen Projektrealisierung durchweg gefreut und tue dies bis heute. Jede selbsterzeugte Kilowattstunde lässt mich leicht schmunzeln und in gewissermaßen hat mich auch das Solarfieber gepackt. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich überlege, was ich noch mit einem Solarmodul realisieren kann. In regelmäßigen Abständen werde ich euch über meine Anlage berichten und auf dem Laufenden halten.

Abschließend kann ich jedem, der die Möglichkeiten hat eine Anlage zu betreiben dies in die Wirklichkeit umzusetzen, denn neben der positiven Auswirkung bezogen der finanziellen Aspekte, leistet die Anlage auch einen Beitrag zum Umweltschutz.

Video

Die gesamte Auswertung meines Ertrags im ersten Jahr könnt ihr euch auch als Video auf meinem Youtube-Kanal ansehen.

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Mehr Informationen

30 Kommentare

  1. Hallo,
    bin gehöre mit 68 Jahren zwar schon zum „älteren Semester“, bin aber immer schon immer den Neuerungen, die die Entlastung der Umwelt u.s.w. angehen, interessiert und aufgeschlossen gewesen. Habe in 2009 eine Photovoltaikanlage installieren lassen und auch bis jetzt nicht bereut!
    Werde immer mal wieder deinen YouTube-Kanal besuchen.Es scheint mir, dass du sehr gewissenhaft und ehrlich berichtest.
    Habe auch schon mal versucht, ein Balkonkraftwerk bei unserem EVU (Elektro-Versorgungsunternehmen) anzumelden, oder besser gesagt mich erst einmal darüber zu informieren, wie ich dies angehen kann. Damit bin ich aber bei unserem EVU total auf Granit gestoßen. Ich erhielt nur die ganz kurze Mitteilung, dies sei nicht erlaubt! Es ist also in unserem Land nicht überall so toll und einfach!
    Liebe Grüße, Hans.Georg Wanderer

    • Hi Hans-Georg,
      vielen Dank für dein positives Feedback.

      Es ist wirklich sehr Schade, da es immer noch Probleme bei der Anmeldung von BKWs in Deutschland gibt. Eigentlich sollten die Netzbetreiber froh sein, dass die Menschen einen Teil zur Energiewende beitragen wollen.

  2. Hallo,

    ich habe eine Frage zum Ertrag ihres Balkonkraftwerkes.

    Sie schreiben, dass sie ca. 500 kWh des erzeugten Stroms, selbst verbraucht haben.
    Wie hat sich dass auf den Zählerstand im Keller ausgewirkt?
    Haben sie auch tatsächlich 500 kWh weniger von ihrem Stromlieferant bezogen?
    War der vom Stromlieferant abgerechnetet Verbrauch für 2021 tatsächlich um ca. 500 kWh geringer als im Jahr davor?

    Ich frage dass, weil ich seit ein paar Wochen auch ein Balkonkraftwerk mit 600 Watt habe und sich mein täglicher Verbrauch,
    laut Zähler im Keller, sehr merkwürdig entwickelt.

    Seit ich die Balkonanlage habe, lese ich täglich zur selben Zeit den Zähler ab.
    Wenn ich normalerweise 10 kWh pro Tag verbrauche, aber z.B. 2 kWh Solar-Ertrag habe,
    dann sollte der Zähler im Keller doch nur 8 kWh mehr anzeigen, als am Vortag.
    Tatsächlich zeigt der Zähler aber sogar einen höheren Verbrauch an, als am Vortag.
    Es sieht für mich so aus, als würde der Zähler, meinen über die Steckdose eingespeisten Solar-Ertrag, als Verbrauch zählen.
    Kann dass sein, ist sowas denkbar?

    Ich habe einen sogenannten Ferraris-Zähler und wenn die Solaranlage Strom liefert, läuft der Zähler langsamer als sonst, manchmal steht die Scheibe sogar still.
    Deshalb wundert es mich sehr, dass der Zähler an Tagen mit viel Solar-Ertrag mehr Verbrauch anzeigt, als an Tagen mit wenig Solar-Ertrag.
    Es sollte doch genau andersrum sein.

    Haben Sie eine Erklärung dafür?

    Mit freundlichen Grüßen

    • Hi,
      ich habe tatsächlich über 300 kWh weniger auf der Rechnung am Ende des Jahres gehabt. Jedoch hat sich unser Stromverbrauch durch die Anschaffung des Aquariums auch deutlich erhöht. Wodurch sich die Differenz zu den 500 kWh erklärt.

      Bei den alten Zählern kann man es gut beobachten, dass das Drehrad langsamer läuft. Bezüglich Erklärung ist das auf die Ferne schwer zu sagen. Meine Vermutung würde aktuell bei der Heizungsanlage liegen, insofern es sich dabei um ein Einfamilienhaus handelt. Durch die kalten Tage verbraucht die Heizung im allgemein mehr Strom, da diese länger bzw. öfters läuft.

      Was passiert denn, wenn du die Verbraucher reduzierst und das Ganze noch beobachtest? Der Zähler sollte dann jedenfalls weniger anzeigen.

      • Guten Tag. Danke für das ausführliche Video sowie die Beschreibungen.
        Meine Frage: Warum haben Sie sich für 2 Wechselrichter EVT 300 entschieden und schließen nicht beide Module an einen Wechselrichter EVT 560 an. Wäre dies nicht günstiger?

        Viele Grüße Benjamin

        • Hi Benjamin,
          natürlich wäre es günstiger gewesen einen EVT560 zu kaufen. Bei mir sind die zwei Wechselrichter einfach auf die Tatsache zurückzuführen, dass ich erst ein Modul mit Wechselrichter bestellt hatte, um mich von der Qualität des Produkts zu überzeugen. Erst als ich überzeugt war, habe ich das zweite Modul bestellt.

          Rückblickend würde ich es wieder genauso machen, da ich bei dem Ausfall eines Wechselrichters immer noch mit dem zweiten Strom erzeugen kann und keinen Totalausfall habe.

          Grüße
          Patrick

          • Ich umgehe damit halt einen Totalausfall, da eine Reparatur bzw. der Austausch mindestens einen Monat beträgt. Weiterhin handelt es sich bei beiden Wechselrichtern um unterschiedliche Produktionsreihen, womit ein Herstellungsfehler reduziert wird.

          • Die Ausfallrate verdoppelt sich in diesem Fall nicht, da ja der Ausfall eines Systems nicht zum Komplettausfall des Gesamtsystems führt, sondern zu einem geringeren Ertrag. Zudem halte ich die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls für so gering, dass es für die Auswahl, ein oder zwei Wechselrichter, irrelevant ist.
            Einen guten Einblick in das komplexe Thems MTBF findet man z.B. hier:

            http://www.angewandte-statistik.com/mtbf-berechnung.html

            Die Kosten für 2 Inverter sind ein anderes Thema.

  3. Hallo Patrick,

    vielen Dank für deine ausführliche und sehr anschauliche Beschreibung über dein Balkonkraftwerk.
    Das hat mich veranlasst, mir auch eins auf unser Carport zu stellen.
    Zu deiner monatlichen Übersicht habe ich folgende Frage, woher weißt du wieviel du selber verbraucht
    hast, bzw. eingespeist hast?

    Gruß Torsten

    • Hi Torsten,

      freut mich zu hören 🙂 Dadurch, dass ich einen Zweirichtungszähler verbaut bekommen habe, kann ich auf diesem direkt ablesen, wieviel kWh ich eingespeist habe. Durch die Enverbridge Monitore ich wieviel mein BKW erzeugt hat. Auf Basis dieser beiden Werte kann ich es einfach ausrechnen. Wie ich meinen Stromzähler auslesen als auch über die Enverbridge habe ich mal einen Beitrag geschrieben.

    • Hi Dennis,
      typischerweise bekommt man durch die vereinfachte Anmeldung eines Balkonkraftwerks keine EEG-Umlage. Entsprechend hat der Wegfall der Umlage keinen Einfluss darauf. Insofern du dein Balkonkraftwerk wie eine richtige PV-Anlage angemeldet hast, musst du auch deutlich mehr Vorkehrungen etc. treffen, welche das ganze schnell unrentabel macht.

      • Hallo Patrick, endlich Mal eine aussagekräftige Tabelle. Nicht immer die Formeln wenn das dann das. 👍
        Auch das mit den 2 werde ich so machen. Eine Frage noch wie sieht deine Stromgrundlast aus. Anders gefragt. Ist tagsüber jemand zu Hause der Strom verbraucht? Du weißt glaube ich was ich meine.
        Gruss Ulrich

        • Hi Ulrich,

          danke für dein tolles Feedback. Bezüglich deiner Frage, bei uns ist immer jemand zuhause, da ich dauerhaft um Homeoffice bin. Entsprechend können wir viel des selbst erzeugten Stroms direkt verbrauchen.

  4. Nach Einbau eines Digitalen Zählers stieg der 1.8.0 Verbrauch auf 10000kWh und 2.8.0 Zähler blieb auf 0.

    Nachtverbrauch stieg um 500% und die Einspeisung der Envertechs bei Sonne wurde auf den 1.8 0 Zähler addiert.

    Grund waren Oberwellen von Envertechs, Schaltnetzteilen und Invertern in Normalen Haushalten.

    Die EMV Prüfnormen von beglaubigten Zählern wurden noch nicht an modernere Energiesparelektronik angepasst.

    Falsche Abrechnungen besonders bei Rogowskizählwerken möglich.

    • Hallo Horst,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Alleine die Tatsache, dass ich die Envertechs einsetze lässt mich bei dem Thema hellhörig werden. Hat sich das ganze bei dir von Anfang an abgezeichnet oder nach einer gewissen Zeit? Bei mir wird sowohl 1.8.0 & 2.8.0 richtig gewertet und ich kann direkt ablesen, wieviel Strom ich eingespeist habe.

  5. Guten Tag,

    ich habe eine Frage, auf die ich bis jetzt im Netz keine Antwort gefunden habe.

    Meiinem Verständnis nach speisen Balkonkraftwerke ja nur in eine Phase des Netzes ein (z.B. bei Anschluss
    über eine Steckdose). Wenn aber Verbraucher an verschiedenen Phasen des Netzes hängen, kann doch
    nur für die Verbraucher an einer Phase die Anlage wirksam sein. Beispiel Kühlschank in der Küche, Waschmaschine im Keller

    Beste Grüsse

    • Hallo Dieter,
      zuerst wird der vom Balkonkraftwerk erzeugte Strom auf der Phase verbraucht an welcher das BKW eingesteckt ist. Insofern dennoch mehr Strom auf der Phase ankommt als benötigt wird, wird dieser von den Verbrauchern der anderen zwei Phasen verwendet. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass wir saldierende Zählwerke haben und erst wenn alle Verbraucher im Haus gedeckt wären, würde der Strom ins Netz eingespeist werden. Entsprechend verbrauchst du egal auf welcher Phase dein Balkonkraftwerk eingesteckt ist, in erster Linie den Strom selbst.

  6. Hallo,
    Wie hoch ist der Eigenverbrauch der Anlage? Der Wechselrichter verbraucht 24 Stunden Strom – wieviel ist das?
    Diesen Wert kann ich nirgends finden. Die Anlge eines Bekannten, allerdings 10 kw, ist badewarm umd das auch in der Nacht.
    Dieser Verbrauch müsste dann ja auch mit in die Rechnung einfließen.

    Vg Heico

    • Hallo Heico,
      die von mir eingesetzten Wechselrichter beziehen keine Spannung aus dem Hausnetz. Die Envertech Wechselrichter werden direkt von den Modulen versorgt und sobald diese keine Leistung mehr erzeugen, schalten die Wechselrichter ab. Aus diesem Grund findest du den Verbrauch nicht in der Rechnung. Offen gesagt habe ich auch noch nie gehört, dass die Wechselrichter von Balkonkraftwerken die Energie aus dem Hausnetz beziehen.

      Grüße
      Patrick

  7. Hallo, ich nochmal😅

    Wenn es ohne Netzspannung funktioniert, müsste man es ja auch autark im Inselbetrieb als Notszromversorgung bezreiben können, natürlich vorher ais der Hausanlage raus ziehen. Würde das funtionieren?
    Also zum Bsp. auch mal unterwegs mit dem Wohnmobil.

    VG Heico

    • Hi Heico,
      so einfach ist es leider nicht. Das Balkonkraftwerk bzw. die Wechselrichter benötigen schon eine Verbindung zum Hausnetz. Zurückzuführen ist dies auf die Tatsache, dass die Wechselrichter sich mit dem Hausnetz synchronisieren müssen, speziell mit der Herzfrequenz aus dem Stromnetz. Dieser Abgleich beginnt jedoch erst, wenn die Module genügend Strom für den Wechselrichter produzieren. Ich glaube mein FAQ Bereich ist für dich interessant https://digitaldad.de/2022/02/20/balkonkraftwerk-faq/

  8. Danke für das Teilen Deiner Erfahrung
    Mich würde noch interessieren wie die Hausinstallation mit einwirkt in die Eigennutzung des erzeugten Stroms.
    Da Balkonkraftwärke üblicherweise ja nur eine Phase bedienen, werden ja auch nur Verbraucher auf genau dieser Phase versorgt (wenn ich jetzt auf den anderen beiden Phasen im Haus meine stillen Verbraucher habe ist vielleicht die Auslegung gar nicht so ideal)
    Jetzt hab ich gelesen, dass jede Panele einen eigenen Inverter verwendet – die könnte ich so gesehen jeweils auf eine eigene Phase hängen – sofern in der Nähe (oder extra herangeführt wird)
    Macht es denn Sinn den Aufwand zu betreiben eine eigene 10m Leitung zum Sicherungskasten zu legen oder vergoldet man da seine Anlage bei aktuellen Kupfer-Preisen (und Sicherungen im Schaltschrank 🙂 )

    • Hallo Martin,
      meines Wissensstandes kommt es auf den bei dir verbauten Stromzähler an. In meinem Fall ist es ein saldierender Zähler, welcher den Strom, der gerade erzeugt wird, zuerst durch die Verbraucher in derselben Phase verbraucht. Insofern diese komplett versorgt sind, wird der weiterhin zu viel erzeugte Strom mit den Verbrauchern der anderen Phasen verrechnet. Es gibt aber auch Zähler, welche dies nicht tun und somit der Strom auf der einen Phase verwendet werden kann.

      Die Idee hinter den beiden Wechselrichtern ist auf zwei Gründe zurückzuführen. Erster Grund ist, dass bei einem Defekt des Wechselrichters nicht die ganze Anlage ausfällt und der zweite bezieht sich auf eine höhere Flexibilität für künftige Änderungen. Die Idee, beide auf eine einzelne Phase zu legen, könnte ich damit realisieren, faktisch habe ich dies gerade nicht realisiert. Insofern es Sinn macht, eine weitere Zuleitung zu legen, obliegt jedem selbst. In meinem Fall wäre dies von der Verkabelung her wenig Aufwand, wenn ich jetzt beispielsweise 50 Meter Kabel verlegen müsste, würde ich dies auch nicht tun.

  9. Hallo, ich habe mal eine Frage hier. Wir haben ein Haus mit zwei Wohnungen. Einen drehstromzähler, von dem zwei Leitungen weggehen. Leitung 1 in Wohnung 1 mit sicherungskasten. Leitung 2 mit zwischenzähler auch Drehscheibe und in Wohnung 2 mit sicherungskasten. Der zwischenzähler ist nicht angemeldet, dient nur der separaten ablesung Wohnung 2. nun haben wir ein Balkonkraftwerk an der Terrasse Wohnung 1. was passiert mit der überschüssigen Energie, geht die ins öffentliche Netz oder auch in Wohnung 2?
    Danke schon mal vorab

    • Hallo Kathrin,
      ohne nähere Details zur Verkabelung zu haben, ist es schwierig eine valide Aussage zu treffen.

      Insofern beide Wohnungen auf dieselbe Phase zugreifen, wie das Balkonkraftwerk, verbrauchen beide Wohneinheiten den Strom. Dabei kommt es jetzt stark auf die Verkabelung an. Insofern an der Leitung vom Balkonkraftwerk deine Verbraucher angeschlossen sind, werden diese zuerst den Strom verbrauchen. Produzierst du jetzt immer noch mehr Strom und dieser wird zum Hauptzähler geleitet, läuft die Drehscheibe rückwärts. Hängt jetzt jedoch Wohnung zwei auf derselben Phase vor dem Hauptzähler, wird der Strom auch von dieser Wohneinheit verbraucht. Dabei sollte jedoch der zweite Zähler den Verbrauch entsprechend zählen.

      Du merkst, ohne die Verkabelung zu kennen, ist die Frage nicht eindeutig zu beantworten.

  10. Ich habe es auch rausgefunden und beide Zählerstände immer von 8-18:00 notiert. Es werd erst Wohnung eins versorgt und dann Wohnung zwei. Insofern nutzen wir die komplette Energie aus dem Balkonkraftwerk am Tag.

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